Hallo Elke, die emails bei neuen Benachrichtigungen kommen wieder an, gehen aber sofort in den Spam-Ordner. Welche kleinen Schweinereien hast du heimlich versteckt?
„Wie heißen sie?“ Er war in die Kabine gesprungen. Jetzt stand er auf dem blank gebohnerte Fußboden des Pater Noster. Ein Mann mit schwarzer Brille saß an einem Schreibtisch. „Triton“, sagte er mit fester Stimme, „Triton Ziegelmeier.“ „Aus Sankt H ... ?“ „Ja, nicht wahr“, nickte Ziegelmeier. Der Mann musterte ihn. „Wann gestorben?“ „Gestern, gegen 15:45 Uhr.“ Ziegelmeier betrachtete das Verbotsschild mit einer durchgestrichenen schwarzen Leiter an der Wand. „Wieder die Bestie?“ „In der Tat“, antwortete Ziegelmeier. „Der Angriff erfolgte gänzlich unerwartet, nicht wahr.“ Er blickte an seinem Körper herab. Ein Stück von seinem linken Fuß fehlte. Seine Brust war von langen blutigen Kratzern übersät, die deutlich von Krallen stammten. Die Kabine glitt stumm nach oben. Ein leises Heulen drang herauf. „Seit wann haben sie diesen Tick?“ „Welchen Tick?“, fragte Ziegelmeier. „Sie hängen an jeden Satz dieses Nicht wahr.“ „Ich wurde gechipt, nicht wahr“ , flüsterte Ziegelmeier. „Vielleicht fehlt ihnen die Nachtruhe?“, fragte der Mann. „Ich habe gehört, dass sie im Dunkeln spazieren gehen.“ „Ich recherchiere im Verborgenen, nicht wahr.“ „Worum geht es?“, fragte der Mann gelangweilt. „Ich kenne einen geheimen Zugang zum Archiv der grauen Villa. Ich habe herausgefunden, wer die Bestie schickt, nicht wahr." Er blickte unsicher umher und wollte gerade den Fahrstuhlführer ins Vertrauen ziehen, als sich eine junge Frau elegant fallen ließ. Ziegelmeier beobachtete, wie sie ihre geglätteten Haare zurückwarf. Sie grüßte lässig und positionierte sich vor dem Schreibtisch. Es blitzte. Überschwänglich bedankte sie sich bei dem Mann. Dann starrte sie ungläubig auf ihr Smartphone: „Oh nein, kein Netz!“, rief sie und wandte sich flehend an Ziegelmeier: „Haben sie den WLAN-Code?“ Er begann vor Aufregung zu stottern. „VVvon mmir erfahren sie sie ggagar nichts, nnnicht wahr!“ Sie musterte ihn ungeduldig. „Sie müssen mehr auf ihr Äußeres achten“ , warf sie ihm vor, „checken sie dazu meine Beautyreels!“ Ziegelmeier wollte sich gerade darüber empören, als der Mann mit monotoner Stimme fragte: „Und in welchen Stock wollen sie jetzt?“ „Jaaa“, stöhnte die junge Frau, „ich gehe natürlich zu diesem Event in 254. Ich kann es mir nicht leisten, hier herumzustehen und meine Zeit zu verschwenden. Wissen sie eigentlich, wie viele Likes ich täglich noch benötige, um meine Follower zu behalten ?“ Unvermittelt glitzerte eine Träne in ihrem Auge. „Sie wissen nicht, was Stress ist.“ Sie blinzelte. „Immer live! Nie Ruhe.“ Das Licht flackerte. Ziegelmeier schaute besorgt in den endlosen Schacht, der sich wie ein geometrisches Labyrinth nach oben wand. „Die Observation, nicht wahr“, wisperte er ängstlich. Es roch nach abgestandener Luft. Lautes Stimmengewirr und Musik scholl herein. Ein endloser Gang, vollkommen mit rotem Samt ausgekleidet, erschien. An den Wänden flimmerten bunte Spiele über Bildschirme, die bis zur Decke hingen. „Hashtag auf Wiedersehen“, rief die junge Frau und bereitete sich auf den Absprung vor. Ein intensiver Duft blieb zurück. Verwundert schüttelte Ziegelmeier den Kopf. Ein Zitronenfalter löste sich von der Wand und flog gemächlich um den kahlen Kopf des Mannes. Dann verschwand er in der Dunkelheit. „Sie sind überall, nicht wahr?“, wisperte Ziegelmeier. Vom Boden ging ein gedämpftes Brummen aus. Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen.
Unvermittelt drückte sich ein Mann mit einem großen Schild durch die Tür. Er trug einen Sonnenhut mit einem Nackenschutz. Seine Nase war mit einer dicken Schicht weißer Creme bedeckt. Erschöpft lehnte er sich gegen die Wand. „Ich weiß nicht mehr weiter“, seufzte er, „Time is running out.“ Er begann zu schluchzen. Ziegelmeier reichte ihm sein Taschentuch. Der Mann nahm es dankbar entgegen und schnäuzte sich geräuschvoll die Nase. In seiner Hosentasche steckte ein abgenutztes Lexikon seltener Arten. Ein Jutebeutel mit dem Bild eines ausgestorbenen Vogels hing lose über seiner Schulter. Er griff hinein und zog einen Flyer heraus. „Wir müssen handeln!“, war in großen roten Buchstaben aufgedruckt. Er reichte ihn Ziegelmeier. „Wohin?“, erkundigte sich der Mann mit der schwarzen Brille. „Ich muss zurück“, stöhnte der Aktivist. Ziegelmeier legte ihm freundlich die Hand auf die Schulter. „Sie schaffen das“, sagte er und gab ihm einen grünen Stein. „Stecken sie ihn ein, er wird sie vor dunklen Machenschaften schützen, nicht wahr.“ Zögernd nahm der Mann den Stein entgegen und ließ ihn in seiner ausgebeulten Hosentasche verschwinden. Zwischen den Etagen war lautes Protestgeschrei zu hören. Es war heiß. Schüsse fielen, und jemand schrie durch ein Megafon. Der Mann griff nach seinem Schild und schob Ziegelmeier energisch beiseite. Dann rief er „Rettet die Erde!“ und sprang. Das Neonlicht zitterte. „So. Fahren wir wieder nach oben?“ „Fahren wir wieder nach oben, nicht wahr“ murmelte Ziegelmeier. Sie fuhren eine Weile schweigend.
Der Fahrstuhl vibrierte und eine Frau landete gezielt in der Kabine. Sie trug schulterlanges Haar und war elegant gekleidet. „Na?“, fragte sie jovial, „wohin soll die Reise gehen? Herrlich, wenn unsereins einmal den Tag unbeschwert geniessen kann. Die da oben haben keinen Schimmer, was die Menschen bewegt. Eure Probleme sind ihnen völlig egal. Und jetzt drängen immer mehr Leute von überall her zu uns und nehmen euch alles weg. Kein Wunder, wenn ihr den ganzen Tag Fahrstuhl fahrt! Dabei ist die Lösung ganz einfach: Wir müssen uns wieder auf uns konzentrieren, auf unser Land! Mehr für uns, weniger für die anderen!" Sie blickte den Mann mit der schwarzen Brille auffordernd an. „Ich möchte heute in einem anderen Stockwerk aussteigen. Ich mache sie sonst für alles verantwortlich." Der Mann antwortete mit monotoner Stimme: „Ich bin dazu angehalten, das Passagierbeförderungsgesetz zu befolgen. Dieses untersagt einen Ausstieg nach Wunsch. Nach Paragraph 2 muss gemäß Absatz 5 Satz 3 eine Genehmigung der Mobilitätsplattform vorliegen. Haben Sie eine Genehmigung?", fragte er streng. Die Frau würdigte ihn keines Blickes. Geschmeidig schnellte sie in den Gang hinaus, der mit exklusiven Barockmöbeln dekoriert war. Ein röhrender Hirsch schaute gleichgültig aus einem vergoldeten Rahmen. „Das werden sie noch bereuen“, rief sie. „Ich würde gerne hinauf in die Etage der Wunscherfüllungen, nicht wahr“, sagte Ziegelmeier leise. „Was wünschen sie sich denn?“, fragte der Mann und rückte seine Brille zurecht. „Ich wünsche mir ein kleines Haus mit einem Garten, nicht wahr“. „Stockwerk 635“, sagte der Mann. Das Gleiten der Rollen war kaum hörbar. Ein endloser Weg mit unzähligen kleinen Häusern erschien. „Suchen sie sich eins aus“, sagte der Mann spöttisch. Ein kalter Windhauch wehte durch die Gassen, begleitet von einem leisen Knurren. Ziegelmeier zögerte. Er blickte sich forschend um, sah aber nichts. Dann trat er hinaus.
Epilog
Polizeiliche Eilmeldung vom 20.03.3025, 17:31 Uhr Nr. 0734
Seit heute nachmittag wird ein Fahrstuhlfahrer vermisst. Nach bisherigen Erkenntnissen ritt der Tatverdächtige um 16:10 Uhr auf einem vierbeinigen Tier in die Kabine und brüllte „nicht wahr!“. Das Duo entführte den Angestellten und floh. Seitdem fehlt jede Spur. Die weiteren Ermittlungen wurden von einem Fachkommissariat der Direktion -3 (Unten) übernommen.
Interne Stellenausschreibung: Die Abteilung für kabinelle Mobilität sucht einen motivierten Mitarbeiter für die Position des vertikalen Fahrstuhlbegleiters. Die bisherige Stelle wurde überraschend frei. Die Vermittlung erfolgt ausschließlich über den persönlichen Kontakt mit Herrn N., engster Vertrauter des Vorstandsvorsitzenden.
Ich freue mich sehr. "Cutter und der Schlitzer vom Swimmingpool" hat es in die Krimi-Ausschreibung vom Schreiblust-Verlag geschafft. Ist noch jemand von euch dabei?
@Bettina, schau mal, ob der Schalter jetzt anwesend ist. Ich habe deine Rechte erweitert -- welche du auch immer (nicht?) hattest. Das Forum macht es mir und dir nicht immer leicht.
Musa und Emelie Du hast einen total blöden Namen, schimpfte Musa. Ja, glaubst Du Dein Name hört sich besser an? Empörte sich Emelie. Würdest Du nicht so dämlich heißen, fände ich Dich gar nicht so unattraktiv. Musa betrachtete Emelie. Dieser Name war wirklich komplett albern. Sie hieß ja nicht wirklich so. Er wußte, dass das nur ihr Pseudonym war. Das machte ihn an. Hothothot, dachte er, und betrachtete ihre weißen Ohrläppchen. Er griff danach, doch Emelie schlug seine Hand aus. Braune sanft gewellte Löcken kringelten sich in ihrem weichen Nacken. Noch einmal streckte er seine Hand aus. Diesmal lies sie es geschehen. Er zog sie an sich. Der schwere Duft ihrer Haare verführte ihn zum träumen. Aromen von Vanille und Brombeeren stiegen ihm in die Nase. Konnte es sein? Sie verströmte einen Duft wie ein Hag im Septemberwind. Ca. 17.00 Uhr, genau dann, wenn die Nachmittagssonne die Blätter wärmt. Wenn die Kühle der Nacht alles auf ißt. Und war das nicht der Geruch nach Pferd? Dieses warme, wohlige Gefühl, wie wenn man in die Nähe einer Weide kam? Er mochte ihre reservierte Art. Es reizte ihn, sie an Stellen zu berühren, von denen er wußte, dass sie dort noch von keinem berührt worden war. Sie wehrte ihn stets mit ihrer schroffen Art ab. Reserviert stand sie vor ihm und sah ihn vorwurfsvoll and. Das machte ihn wahnsinnig. Er war so verliebt. Musa konnte seine Gefühle kaum beherrschen. Er sah die rosafarbene Haut und begann, an ihrer Ohrmuschel zu knabbern. Sie bog denn Kopf leicht seitwärts. Er schnupperte wie ein gieriger Hund an ihrem kurzem Hals. Dieser steckte in einem engen Spitzenkragen, der sich in einem schwarzen Taftkleid verbarg. Er stellte sich vor, wie er ihr den Kragen aufknöpfte. Eine kleine silbrige Perle diente als Verschluss. Er müsste sie nur einmal drehen. Dann würde er tiefer wandern und seine Finger in die schwarze Steife des verbliebenen Kragens stecken. Er würde ihre Haut erspüren, er würde… .Sie seufzte verhalten. Es klang, als würde eine reife Pflaume von einem Baum fallen.
Liebe Elke! Der Lektoratsknopf will von meinem Finger nicht gedrückt werden! Ich kann es nicht ändern. Sieh in bitte als gedrückt an! Liebe Grüße! Bettina
Liebe Bücherfreunde u Freundinnen. Nach dem Tod von Henner Kotte wird dessen Bibliothek aufgelöst (verschenkt) am 30.3. und 5.4. in der riemannstr 12 in Leipzig. Siehe auch www.henner-kotte.de
Liebe Elke, ich bekomme ein paar Mal hintereinander den Hinweis, dass auf dieser Seite ein SQL Fehler aufugetreten sei, ich kann keine "Antwort" senden. Liebe Grüße
Hallo zusammen, ich muss diese Woche leider aussetzen. In einer Woche habe ich eine Prüfung, auf die ich mich gut vorbereiten muss. Ich wünsche euch viel Spaß.
Ne, alles gut, Mimi. Es können nur die Geschichten der aktuellen Schreibrunde bewertet werden. Diese war bereits archiviert, s. meinen Kommentar weiter unten!
Sorry, dass ich mich bei den Aufgaben nicht so beteilige. Ich frage mich, wie ihr das hinkriegt. Ich schaffe es gerade mal, die Schreibaufgabe zu bewältigen. Und habe große Mühe, mich an die Zeichenvorgabe zu halten, bzw. dann von 8000 auf 6000 zu reduzieren. Hab mir deshalb vorgenommen mich erst mal auf meine Hauptaufgabe zu konzentrieren. Eure Kommemtare sind mir dabei sehr wichtig, weil meine Gedanken einfach losrenne und ich Mühe hab, hinterher zu schreiben. Und aus fehlendem Wissen nicht auf Schreibregeln achte. Also keine Hemmungen mit Kritik. Möchte wirklich lernen. Ganz liebe Grüße von Mimi
@Kathrin: Hast du in deiner Antwort vielleicht Smilies eingetippt, also mit Doppelpunkt und Klammer? Das kann Schwierigkeiten bereiten.
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