• Aktuelle Schreibaufgabe

  • 4. Praxisaufgabe: Corona
     
    Schreibe eine in sich geschlossene Kurzgeschichte zu diesem Thema, bzw. darf es auch ein Essay, eine Abhandlung, werden. Sorge für eine oder mehrere Figuren, die „eleos“ und „phobos“ (s. Lehrbrief) hervorrufen.
     
    7000 Zeichen maximal, die „Privaten“ schicken mir ihr Werk frühestens ab Sonntag, dem 17. November, zu, die Forenschreibenden warten bitte meinen Startschuss am Montag (18. 11.) ab.
     
    Ab das Virus!
    Und: gut Schreib!
     
    Herzliche Grüße, Elke

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  • Wer wieder mitmachen will, kann sich von jetzt an an der VHS einschreiben.
    Oder später.




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  •  Herzlich willkommen auf dem Portal der VHS-Schreibschule
  • Liebe Freundinnen und Freunde der Schreibzunft!
    Lebendig erzählen - Von der Buchstabensuppe zum Prosawerk.
    Im aktuellen Semester wollen wir wieder gut schreiben, so dass wir ggf. auch ein paar Veröffentlichungen einheimsen. Entsprechende Schreibaufgaben und Lehrbriefe -- wie man nun dahin kommt, sollen zielführend dabei sein. Weitere Infos per Mail an m...

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  • Dritte Schreibaufgabe. "Eine Frage der Ehre?" von Weltenbummler68  Geschichte lesen


                                                
    Eine Frage der Ehre?


    „Verdammt!“ Lütfiye pfefferte den Lockenstab auf den Badezimmerschrank. „Warum zum Teufel musste ich die Gene meines Vaters erben?“ Der Blick in den Spiegel zeigte die Sinnlosigkeit, aus den langen, schwarzen Haaren mittels Hitze Locken… naja… hervorzulocken. Dabei wollte sie ihren herben Gesichtszügen mit den kleinen, hervorstehenden Fischaugen, die ihr das Schicksal mit auf den Weg gegeben hatte, etwas Weibliches entgegensetzen. So weiblich wie die Gestalt, die sich Sekunden später von hinten an ihren nackten Körper schmiegte. Wie das Gesicht, das neben ihrem im Spiegel erschien. Wie die blonden Locken von Heike, die auf Lütfiyes Schulter fielen und wie Gold glänzten. Lütfiye, die Schöne, hatten ihre Eltern sie benannt. Als wären sie blind gewesen.

    Ehrfürchtig folgte Berkan mit dem Zeigefinger den kunstvoll gravierten arabischen Schriftzeichen auf der gekrümmten Klinge des Khanjar. Der polierte Stahl funkelte im Licht der Schreibtischlampe seines winzigen Kinderzimmers, und ein einzelner Strahl reflektierte auf das Poster von Arda Güler, dem neuen türkischen Fußballgott, an der Betonwand. Er nahm den Dolch in die Hand und spürte die angenehme Kühle des Griffes, den ein Künstler aus einem Stück grüner Jade in Form eines Pferdekopfes erschaffen hatte. Etwas zu groß für die Hand eines Jugendlichen, der gerade erst ins Teenageralter gekommen war. Sein Ur-Ur-Urgroßvater hatte den Dolch Anfang des 18. Jahrhunderts aus Persien in die Türkei gebracht. Seitdem wurde der Khanjar traditionell an den ältesten Sohn weitergegeben. Berkan war die erste Ausnahme.

    „Du machst dir zu viele Gedanken, Lü“, wisperte Heike, während sie sanft über Lütfiyes Brustwarze strich, die, noch erregt vom vorangegangenen Liebesspiel, keck in die Höhe ragte. „Erstens bist du eine schöne Frau und zweitens wird deine Familie es irgendwann verstehen. Lass ihnen Zeit.“
    „Sie leben noch im Mittelalter, Heike. Religion ist ihr Leben. Niemals werden sie dich, werden sie uns akzeptieren. Ich habe mich endgültig von ihnen losgesagt“, Lütfiyes Antwort war mehr ein Stöhnen, jagten doch Heikes Berührungen einen süßen Schauer durch ihren Körper. Die Gedanken an ihre Familie verloren den Kampf gegen die Lustgefühle in ihrem Bauch.
    „Aber das ist mir egal, denn du und ich sind hier und jetzt. Und ich liebe dich!“ Lütfiye griff in Heikes Mähne und zog ihren Kopf zu sich. „Und jetzt genug geredet. Fick mich nochmal!“

    Du weißt, dass es die einzige Möglichkeit ist. Er ist derjenige, der es tun muss. Er ist erst 13 und damit strafunmündig. Ihm kann nichts passieren.“ Die Stimme von Onkel Orhan drang leise durch die Wand an Berkans Ohr, das flach an den kühlen Beton gepresst war. Onkel Orhan war der älteste Bruder seines Vaters, der als einziger der fünf Geschwister noch in der Türkei lebte. Er hatte es in Adana mit einem kleinen Gemüseladen zu bescheidenem Wohlstand gebracht ...