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du hast ein tolles Buch gelesen, einen schönen Film gesehen oder kannst etwas wärmstens empfehlen? – Nur zu!

Warum wir Geschichten erzählen

Beitragvon Martin13 » Sa 10. Mär 2018, 14:20  


Wenn man feststellt, dass jemand anders die Romanhandlung, die einem im Kopf vorschwebt, schon genutzt hat, dann wird man sich fragen, ob man jemals etwas revolutionär Neues auf die Welt bringen kann, was dann auch andere Leute lesen wollen.
 
Christopher Booker (2005): The Seven Basic Plots: Why We Tell Stories. Continuum, erklärt auf über 700 Seiten, warum das sehr unwahrscheinlich ist. Nach meiner Kenntnis ist dieses Buch nicht in Deutsch übersetzt erschienen.
 
Die 4 Teile sind:
Die sieben Zugänge zur Unterwelt
Das vollständige glückliche Ende
Das Verfehlen des Ziels
Warum wir Geschichten erzählen
 
Die einzelnen Teile haben vier bis zwölf Kapitel, in denen detailliert die These des Buches unterstützt wird. Die betrachtete Literatur umfasst alles, was unter fiktionales Schreiben fällt, nicht nur Bestseller. Das geht mit Sagen los und endet mit Literatur  von jetzt. Deshalb gehen die Erklärungen auch direkt damit los, indem gezeigt wird, inwieweit Steven Spielbergs Film: „Der weiße Hai“ im Wesentlichen eine moderne Nacherzählung der Beowulf Sage ist.
 
Die Fülle der Beispiele ist überwältigend. Bei Amazon kann man sich durch einen Blick ins Buch das Inhaltsverzeichnis anschauen, und einen Eindruck bekommen.
 
Die ist ein Fachbuch, was für eine an diesem spezifischen Thema interessierte Leserschaft geschrieben wurde. Es ist weder ein Sachbuch, noch ein Ratgeber. Es zeigt die Möglichkeiten auf, die es gibt, und erläutert Veröffentlichungen von Autoren aus dem gesamten Spektrum der Literaturgeschichte, die diese Möglichkeiten jeweils umgesetzt haben.
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Re: Warum wir Geschichten erzählen

Beitragvon mariposa » Sa 10. Mär 2018, 15:16  


Hallo Martin,
es ist schon bewundernswert, wie intensiv du dich bereits mit dem Geschichtenschreiben befasst hast. Das von dir erwähnte Buch ist bestimmt äußerst interessant.
 
Dass jeder Plot schon zig Mal bearbeitet worden ist, erst mündlich überliefert, dann schriftlich wiedergegeben wurde, wissen wir alle, denn es geht immer um ganz elementare, menschliche Themen, angefangen von Geburt, Liebe und Eifersucht über menschliche Schwächen und Schicksalsschläge bis hin zu Tod und Fragen nach dem Sinn des Lebens.
 
Jede Generation bereitet diese Themen entsprechend ihrer eigenen Zeit unterschiedlich auf. (das wird vielleicht in dem erwähnten Buch deutlich). Geschichten zu erzählen und zu lesen, ist ein grundlegendes, menschliches Bedürfnis und Talent und Kreativität, die die Themen sprachlich und in ihrer Ausgestaltung der Gegenwart anpassen können, sind immer aufs Neue bewundernswert.
 
Danke für deine Beiträge.
LG mariposa
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Re: Warum wir Geschichten erzählen

Beitragvon Martin13 » Mo 12. Mär 2018, 17:01  


Hallo Mariposa,
 
vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich habe mich bisher lediglich mit dem Lesen befasst. Ich fand das Buch deshalb interessant, weil ich eher naturwissenschaftlich technisch interessiert bin und daher eine Anleitung haben wollte, wie fiktionale Texte eingeordnet werden können.
 
Wesentliche Elemente haben nun auch einen Eingang in die erzählerische Darstellung von Sachverhalten gefunden. Jack Hart (2012): Storycraft: The Complete Guide to Writing Narrative Nonfiction. University of Chicago Press, gibt eine Anleitung, wie Elemente des Erzählens eine Schilderung von Sachverhalten lesbarer machen. (Wenn man in Amazon unter der Produktinformation auf den Link klickt, kann man sich das Inhaltsverzeichnis ansehen.)
 
Andererseits liegt darin auch eine Gefahr. Als Geschichte werden Sachverhalte leicht zugänglich gemacht, und daher oft als glaubhaft, das heißt als wahr angesehen, auch wenn sie es nicht, oder nur teilweise sind.
 
Jedes Kapitel wird von einem passenden Zitat eingeleitet, zum Beispiel: „ Remember that dialogue is not talk but action; it is what people do to each other“– Don Murray.
 
LG Martin
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