von Martin13 » Mo 19. Mär 2018, 15:34
Selbst wenn man sich hauptsächlich für Technik und Naturwissenschaften interessiert, können dabei interessante Romane herauskommen.
Andy Weir (2014): The Martian. Del Rey (2015 in Deutsche übersetzt als “Der Marsianer: Rettet Mark Watney“. Heyne) schrieb den Roman sehr nah an dem, was wissenschaftlich bekannt und gültig ist. Dies war das Resultat von ausführliche eigenen Nachforschungen in Astrophysik, Botanik, Geschichte der bemannten Raumfahrt, und vielem anderen mehr.
Zunächst veröffentlichte er den Text frei zugänglich auf seiner Webseite (er hatte dort schon mehrere kurze Geschichten geschrieben und veröffentlicht). Später wurde er von Lesern gebeten, dies über Amazon Kindle bereitzustellen, wo es ein Bestseller wurde. Dabei wurde ein Agent auf Ihn aufmerksam, und der Roman würde regulär veröffentlicht und später auch erfolgreich verfilmt. Der Film bleibt dabei sehr nah am Buch.
Nach meiner Meinung ist die Geschichte sehr gut nachvollziehbar, und alles erscheint wirklich möglich zu sein, weil die verwendeten naturwissenschaftlichen Gesetze und Technologien sehr plausibel sind. Es gibt genügend Überraschungen und Rückschläge, die für Spannung sorgen, und von allen Beteiligten überraschende, später aber glaubhaft nachvollziehbare Handlungen und Reaktionen.
Die Nachforschungen in Astrophysik und die anderen Wissensgebiete, die in einer ausreichend präzisen und genauen Darstellung münden, haben sich gelohnt. Für diejenigen, die gerne Probleme aus Naturwissenschaft und Technik lösen, ein schönes Beispiel, wie das in Literatur verpackt werden kann.
Es gibt Gefühle, aber weder Sex noch Totschlag, Verkrüppelung oder Verrat. Die Personen sind sehr authentisch.
Ich habe das lediglich in Englisch gelesen. Da die Sprache einfach und sehr gut verständlich ist, dürfte die Übersetzung ins Deutsche gut gelungen sein.
Wer Lust hat, kann die einzelnen Elemente von der Heldenreise (siehe: Die Odyssee der Drehbuchschreiber, Romanautoren ... ) bestimmen.