von Elke » Do 11. Mai 2017, 11:06
Ja, damit hatte ich nicht gerechnet: Natürlich denkt jetzt jede/r an die gesellschaftliche Komponente in seinem/ihrem Krimi.
Das bringt auch viel Arbeit mit sich.
Wir müssen uns an dieser Stelle aufteilen in eine Gruppe, die an der Kurzgeschichte schreibt und in all diejenigen, die am längeren Werk operieren.
Betreibt für die Kurzgeschichte nicht zu viel Rechercheaufwand, aber haltet euch auch nicht an das Offensichtliche.
Ich würde mir ein klitzefitzekleines Detail ausdenken, um das die Geschichte dann rankt.
Also bitte nicht das ganz große Fass zum Überlaufen bringen.
Es kann auch sein, dass ihr eichhörnchenhaft so viel Material gesammelt habt, dass es gar nicht mehr in den 20000er Zeichenrahmen passt. Auch hier ist weniger mehr: bitte ausschlanken!
Ich möchte gar nicht so viele Großprojekteromanschreiber hier sehen. Nicht etwa, weil ich die Klasse im Zwischensemester möglichst schlank halten möchte (ich freue mich über jede/jeden, die mitmacht), ich sehe die Gefahr darin, dass eine innere Stimme euch zugeflüstert hat: Nun schreib doch endlich mal was Großes, was Längeres.
Daran ist nichts verkehrt, außer womöglich der Umstand, dass das längere Werk eine sehr große Disziplin erfordert. Hier gilt es dann, sich wirklich jeden Tag, ein, zwei Stunden dran zu setzen, denn das Leben ist kurz: sprich, der Roman viel Arbeit, und sprich auch: nur ein fertiger Roman ist ein gültiger Roman. Man muss also schon sehr schwanger mit der Idee gehen, womöglich über Jahre!
Hanns-Josef Ortheil spricht in seinem Werk "Wie Romane entstehen" von einem "Faszinosum", einer poetischen Vision, die den Schreibenden beflügelt, mehr als 50.000 Wörter zu Papier zu bringen, eben "den" Roman zu schreiben.
Prüfe also noch einmal, ob dein Faszinosum groß genug ist für diesen großen Wurf, oder ob du lieber noch eine Weile schwanger gehst.
Auch mit Kurzgeschichten kann man Bände füllen. Es soll einige geben, die jetzt lange in der Schreibschule sind und all ihre Kurzgeschichten bündeln und (selbst) verlegen. So hat man auch etwas Großes und auch etwas zu Verschenken und für den Schaffensstolz am Ende.
Sorry, dass ich hier so hinein grätsche, es ist leider auch ein bisschen off topic.
Dennoch herzliche Grüße!
Elke
P. S. an Anna: piep doch mal Herman per PM an -- mit schönen Grüßen von mir, und frage ihn, ob er dir bei der Recherche "in nederlands" (denn er ist Niederländer) zur Hand geht.