Ich habe in diesem Jahr im August eine Neuentdeckung (für mich neu) gemacht: Judith Hermann, Jahrgang 1970:
"Sommerhaus, später." "Alice" und "Daheim". Letzteres ist ein Roman, die beiden anderen sind Kurzgeschichtensammlungen.
Ich bin vollkommen eingesogen und begeistert.
Für uns interessant: der Stil, sehr beschreibend, alles gleichzeitig wahrnehmend, nicht wertend, sehr dicht, anschaulich, immer Spielraum für Interpretation. Schräge Situationen, Personen, keine Tabus, nichts Reißerisches.
Interessant ebenso der Perspektivwechsel innerhalb eines Textes. Sie schafft es, die Erzählperspektive aus der Sicht unterschiedlicher Protas einzunehmen, ohne zu verwirren. Meistens gibt es aber eine Hauptperson, deren Perspektive die deutlich überwiegende ist.
ich bin hin und weg.
Gruß Margit