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Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Silva » Mo 17. Jun 2019, 20:00  

Mein Plot:



Mehrere Kinder liegen nach dem Verzehr von Karotten eines Biobauern im Krankenhaus mit Leberproblemen. Ein Kind stirbt. Mutter und Presse haben schnell einen Schuldigen gefunden: den Pflanzenschutzmittelhersteller Agrokorn, dessen Versuchsfelder in der Nähe der Felder des Biobauern liegen und dessen Felder mit einem neuen Wirkstoff aus der Forschung verseucht haben sollen.
Anna arbeitet bei Agrokorn in der Forschung. Sie ist Forscherin mit Leib und Seele. Sie ist von ihrer Arbeit und von der Unschuldigkeit des Unternehmens überzeugt. Während die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt ermittelt, stellt sie ihre eigenen Nachforschungen im Unternehmen an. Gleichzeitig beginnt eine öffentliche Hetzjagd gegen den Konzern, die losgelöst von jeglichen belegbaren Argumenten an Fahrt aufnimmt. Zeitgleich lernt Anna privat Jan auf einer Party kennen. Nachdem ihr Job im Moment kein gutes Gesprächsthema ist, wird das Thema Arbeit geschickt aus allen Gesprächen herausgehalten.


Wenig später ergeben die polizeilichen Ermittlungen brisante Details zum Umgang der Mutter mit dem Gesundheitszustand ihres Kindes. Die voll und ganz auf öko und alternativ eingestellte Frau hat tagelang das Kind mit Kräutern und Globuli selbst behandelt, anstatt es zu einem Arzt zu bringen. Medien und Öffentlichkeit interessieren diese neuen Ermittlungsergebnisse wenig. Die Hetzjagd geht weiter, der Aktienkurs verfällt. Gleichzeitig stößt Anna auf Ungereimtheiten in der Firma. Es scheinen Dokumente und Substanzen zu verschwinden, so als wolle jemand etwas vertuschen. Sie beginnt an der Unschuldigkeit der Firma und damit an der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit zu zweifeln. Zu allem Überfluss läuft es in ihrem Privatleben ebenfalls nicht rund: Jan besteht darauf zu erfahren, was sie beruflich macht. Jede aufkommende Romantik ist im Keim erstickt als Anna sich als analytische Chemikerin von Agrokorn zu erkennen gibt. Denn Jan ist Polizist und in die Ermittlungen zum Tod des Kindes involviert.


Anna beendet jeglichen Kontakt mit Jan und leidet darunter. In der Firma verdichten sich die Anhaltspunkte dafür, dass etwas vertuscht wird. Die Polizei verfolgt eine weitere heiße Spur im Fall der Todesursache: der Biobauer hat billige Reimporte als Biospritzmittel verwendet, die verseucht gewesen sein könnten. Die Öffentliche Stimmung ist mittlerweile so aufgeheizt, dass Anna persönlich in das Visier der Pflanzenschutzmittelgegner gerät. Sie findet vor ihrer Wohnung tote Tiere und das Haus, in dem ihre Wohnung liegt, ist mit Parolen beschmiert.
Anna fühlt sich in ihrer Wohnung nicht mehr sicher. Sie beginnt unter Verfolgungswahn zu leiden: zu Hause hat sie Angst, dass ihr Pflanzenschutzmittelgegner auflauern, in der Firma hat sie Angst, dass ihre persönlichen Nachforschungen aufgedeckt werden könnten. Sie versucht bei Freundinnen Unterschlupf zu finden, doch die wollen sie aus Angst nicht bei sich einziehen lassen. Schließlich steht sie bei Jan vor der Tür und wird aufgenommen. Sie erzählt ihm von ihren brisanten Entdeckungen innerhalb der Firma.


Die Medien überschlagen sich fast, als herauskommt, dass Agrokorn jahrelang bei der Beantragung von Feldversuchen geschummelt hat und systematisch unliebsame Ergebnisse, die für die Beantragung dieser Versuche benötigt werden, verschwiegen hat. Dabei wird es kaum noch wahrgenommen, dass die Ermittlungen offiziell abgeschlossen werden. Denn die Ermittlungen ergeben, dass die Ursache für den Tod des Kindes, verseuchte Reimporte von Biopflanzenschutzmitteln waren. Jedoch hätte das Kind nicht sterben müssen, wenn die Mutter rechtzeitig mit ihm zum Arzt gegangen wäre. Annas Vermieter kündigt ihr aufgrund der Aktionen der Pflanzenschutzmittelgegner die Wohnung. Sie kündigt ihren Job und möchte zusammen mit Jan in einer neuen Stadt und mit einem neuen Job noch einmal ganz von vorne anfangen.


Das Thema des Buches, weswegen der Leser am Ball bleibt: "Wer ist schuld am Tod des Kindes?"
Silva
 
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon strava » Mo 17. Jun 2019, 21:48  


Hallo Silke,

Du gehst ja ein ganz aktuelles Thema an mit deinem Roman: BAYER und Monsanto sind ja in allen Schlagzeilen.

Was mir spontan sehr gut gefällt ist der Fokus auf die Protagonistin, die in dem Konzern arbeitet. Normalerweise fällt ja der Lichtkegel auf die Opfer oder auf den ganzen Konzern, aber Du bündelst das Licht auf die Menschen IM dem Konzern. Sehr interessant!

Wie in einem Psychothriller geht dann das Leben der Anna so langsam den Bach runter - alle sind gegen sie.
An diesem Punkt gibt es zwei Möglichkeiten: a) entweder die Handlung bleibt simpel und sie konzentriert sich ganz auf Anna oder auf den Konzern/Opfer oder
b) die Handlung wird komplexer aber deswegen nicht uninteressanter.

Du entscheidest Dich für den zweiten Weg.

Der Biobauer kann auch Schuld haben, auch das Opfer respektive die Mutter ist nicht ganz unschuldig. Das finde ich sehr gut! Wichtig wird es sein, dass du die Leser an Bord hältst und sie nicht verwirrst.

Sehr spannend finde ich auch das unkonventionelle Ende, welche eben nicht schwarz oder weiß ist: Ja, der Konzern hat betrogen aber Nein, an dem Tod des Kindes ist er nicht schuld. Doch all das tritt in den Hintergrund, denn du richtest das Licht wieder voll auf Anna, die unten bleibt und auch noch vom Vermieter gekündigt wird, sodass sie die Stadt verlassen muss.

Ich weiß gar nicht ob der Leser wegen der Frage am Ball bleibt wer der Schuldige war, denn der Leser möchte doch vor allem bei Anna sein, die sofort sympathisch ist weil sie mit Leib und Seele sich einer Sache verschrieben hat. Es geht als letztendlich um Anna - und das ist gut so. Das macht den besonderen Reiz dieser Romanidee aus.

Ich würde Dir aus meiner persönlichen Sicht empfehlen, den Fokus stark auf Anna zu halten und die anderen Handlungsstränge nur begleitend und damit erklärend zu halten. Denn du hast eine starke und interessante Protagonistin die den Leser fesseln kann, wenn sie sorgfältig ausgearbeitet wird.

Liebe Grüße
Jiri
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Vivienne » Mo 17. Jun 2019, 22:30  


Dein Plot ist, wie Jiri bereits schrieb, sehr aktuell und hoch brisant.
Es gibt viele Wendepunkte und es scheint Schlag auf Schlag zu gehen, was die Spannung erhöht.
Eine Entwicklung von Anna ist auch zu erkennen. Sie beginnt irgendwann kritisch ihre Arbeit zu hinterfragen, was mir sehr gut gefällt. Gleichzeitig hinterfragst du auch das Verhalten der Mutter des toten Kindes kritisch. Möchtest du das wirklich so untergehen lassen am Ende?


Ich würde auch empfehlen den Fokus auf Anna zu legen, denn durch sie erlebt der Leser die Geschichte und ihr Schicksal. Sie macht das ganze Dilemma greifbar.
Ich hingegen möchte dennoch wissen, wer der Schuldige ist, auch wenn alle Schuld auf sich geladen haben. Das macht alles realistischer. Das solltest du auf jeden Fall erwähnen, auch wenn Annas Schicksal hier im Mittelpunkt steht.

Für mich steckt hier unter Anderem auch die Nachricht drin: Kritisch bleiben und hinterfragen und nicht alles glauben, was in den Nachrichten steht oder die Firma erzählt.
Kurzgeschichten vertont. Schaut es euch an.
https://www.youtube.com/channel/UCNV8mFwj-oQRcCavi19aN0A
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Jessica » Mo 17. Jun 2019, 22:58  

Hallo Silke,

du hast dir ein spannendes und aktuell brisantes Thema ausgesucht, das sicherlich viele Menschen interessiert.
Mit Anna hast du eine sympathische Protagonistin erschaffen.

„Wer ist schuld am Tod des Kindes?“ schreibst du am Ende deines Plots. Ach ja, das tote Kind. Ich war so in Gedanken bei Anna und wie es ihr ergeht - das Kind habe ich gar nicht so als das zentrale Thema erfasst. Ob das gut oder schlecht ist, entscheidest du.
Wenn dir die Aufklärung diese Schuldfrage am wichtigsten ist, könntest du vielleicht noch mehr auf das Kind und die früheren Lebensumstände eingehen – gerade auch in Bezug auf die „Öko-Mutter“.

Mir persönlich gefällt aber gerade der Blickwinkel auf Anna wirklich gut.

Liebe Grüße
Jessica
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon barbara » Di 18. Jun 2019, 07:53  

Liebe Silke,


ohweh, jetzt ist dein Plot nicht mal einen Tag hier im Forum und es haben die Mitschreiber schon so viel geschrieben, dass mir nicht viel Neues bleibt, obwohl ich versuche, kritisch zu sein. Ich stimme auf jeden Fall allem zu, was schon geschrieben wurde .... öh, klingt jetzt vielleicht etwas "ausgelutscht", aber ich meine es so und hätte es auch geschrieben.


Nun zu etwas Neuem: Ich vermute, dass die Wirkung deiner Handlung besonders verstärkt wird, wenn du dich für eine reine personale Sicht Annas oder eine Ich-Perspektive entscheidest. Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht? Kommt bestimmt in einem der nächste Lehrbriefe von Elke.  Es sind so viele verschiedene Perspektiven und Handlungsmotive vorhanden, dass es für die Leser am spannendsten und besten wäre, wenn er alles durch Annas Augen sähe. Alles, was sie neu erfährt, also jede deiner nach und nach enthüllten Wahrheiten, ist damit für den Leser neu und mit Annas Positionierung hat der Leser immer wieder die Möglichkeit, sich auch selbst eine Meinung zu den Entwicklungen zu bilden - gerade, weil man ja in der Realität auch nicht in die Köpfe der Journalisten, Ermittler, Täter oder Opfer gucken kann.


Ich würde deinen Roman auf jeden Fall lesen wollen, weil er thematisch mit gesellschaftlicher Verantwortung zu tun hat - für dich wird es keine leichte Aufgabe sein, die verschiedenen Akteure so darzustellen, dass man ihre Entscheidungen nachvollziehen kann - vielleicht willst du das auch nicht? Ich würde es als Leser wollen. Ich glaube, wichtig ist, dass du dir darüber im Klaren bist, ob du darstellen oder kritisieren möchtest. So, wie du deinen Text oben geschrieben hast, vermute ich Ersteres.


Ich wünsche dir viel Erfolg beim Ausarbeiten und verfolge dein Projekt gerne weiter :-)


Viele Grüße


barbara
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon anbamaru » Di 18. Jun 2019, 08:59  

Hallo Silke,

das ist ein handfester Umweltthriller! Ein aktuelles Thema, welches die Menschen beschäftigt und Futter für die Medien ist.

Ja, es wurde hier schon viel geschrieben und was soll ich dem noch hinzufügen?  
Ein paar persönliche Eindrücke von mir:
Der Tod des Kindes rückt für mich tatsächlich etwas in den Hintergrund. Es ist das Ereignis, welches die ganze Geschichte anstößt bzw. ins Laufen bringt.
Als Leser würde ich an der Stange bleiben, weil ich nicht nur wissen will, wer jetzt den Tod des Kindes zu verantworten hat, sondern auch, ob alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Auch interessiert es mich, wie die Mutter, die ja ihr Kind verliert, mit dieser tragischen Situation umgeht.

Mir ist es nicht ganz klar, ob es sich hier um einen action-driven-Plot oder einen character-driven-Plot geht. Verändert sich die Protagonistin? Oder reihen sich die Sensationsenthüllungen über die Machenschaften der verschiedenen Firmen aneinander?

Wichtig ist, glaube ich, dass du die Figur Anna gut herausarbeitest bzw. sie genau kennenlernst. Das kommt wohl in der zweiten Aufgabe von Elke. 
Einerseits ist Anna „total öko“, andererseits arbeitet sie mit Überzeugung in einem Unternehmen, welches traditionelle, chemische Pflanzenschutzmittel herstellt. Das passt für mich nicht so ganz. Vielleicht arbeitet sie ja auch in einer Forschungsgruppe innerhalb der Firma, die sich um alternative Mittel bemüht. Da könnte sie sich mit viel Herzblut engagieren.
Warum kommt sie in das Visier von Pflanzenschutzmittelgegner? Nur, weil sie in dem Unternehmen arbeitet?

Bei deinen Ausführungen zu den polizeilichen Ermittlungen, achte bitte darauf, dass es nachvollziehbar ist, wie die Presse an Informationen zu laufenden Ermittlungen kommt.

Zur Verbindung mit Jan: für ein erstes Treffen auf einer Party finde ich es ganz ok, dass sie Berufliches außen vor lassen, doch wenn daraus wirklich eine festere Beziehung wird, glaube ich nicht ganz, dass es so lange dauert, bis sich beide offenbaren. Für eine gute Beziehung muss doch Vertrauen Voraussetzung sein, oder?

Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf, wie sich die Geschichte entwickeln wird.

Herzliche Grüße, 
Vreni

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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Silva » Di 18. Jun 2019, 20:05  

Vielen Dank an Euch alle für Euer Feedback.

Ja, die Anna werde ich gut ausarbeiten müssen und da hoffe ich auf handfeste Unterstützung!

Ich finde das Schreiben in der Ich-Perspektive sehr schwer, aber es hätte in diesem Roman seinen Reiz, weil es Anna noch mehr in den Mittelpunkt stellen würde.

Nur wie stelle ich es dann an, dass klar ist, woher die Presse und die Polizei ihre Informationen her haben?

Es soll tatsächlich ein character-driven Plot sein, denn Anna verändert sich, denn das, wofür sie gearbeitet hat, woran sie alles geglaubt hat, all das geht den Bach hinunter. Und das nicht, weil die Medien Stimmung machen, sondern weil sie selbst Nachforschungen anstellt.

Ich trage diese Idee nun schon seit mehreren Jahren mit mir herum. Es macht Mut zu sehen, dass das tatsächlich was werden könnte, was jemand lesen möchte (die aktuellen Entwicklungen von gewissen Konzernen konnte ich so nicht vorhersehen - machen das Thema aber natürlich im Moment um so spektakulärer).

Silke
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Anne » Mi 19. Jun 2019, 08:08  

Hallo Silke,

ich las gerade Deinen Plot.

Ja die anderen haben schon viel geschrieben{#emotions_dlg.goodsmile}.

Das Thema ist aktuell und gut durchdacht, die Zusamenhänge, die Du ausgearbeitet hast, sind stimmig.

Ich schreibe jetzt nur etwas zu Deinen letzten Fragen.

In der Ich-Perspektive zu schreiben gibt der Sache noch mehr Gefühl und bringt den Leser noch näher an Deine Prota, finde ich.

Mir fällt dazu ein, da Du den Pressedruck und die Situation mit dem Kind beschreibst: Das könntest Du in Form von Zeitungsartikeln , Polizeiberichten, Krankenhausakte des Kindes ec. einfließen lassen und vielleicht aus der perspektive von dem Polizisten schreiben, der es dann ließt? Nur so eine Idee, dann hättest Du beide Sichtweisen, plus die rein Optische.

Soviel von mir,

liebe Grüße Anne
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Amelie » Mi 19. Jun 2019, 11:11  

Liebe Silke,
Dein Plot liest sich flüssig und verheißt jetzt schon sehr spannend zu werden. Mir gefällt sehr gut, dass Du ein aktuelles Thema aufgreifst, aber nicht in die übliche Schwarz-Weiß-Malerei (die Chemiekonzerne die Bösen, die Ökos die Guten) verfällst. Ich denke, dass man Informationen in Form von Zeitungsartikeln etc. auch lose in die Handlung einstreuen könnte. Denkbar wäre auch, dass man die gesamte Handlung, oder Teile davon als eine Mappe konzipiert, in der die persönlichen Aufzeichnungen der Protagonistin und deren gesammeltes Material zum Thema enthalten sind. Dann ist es für den Leser ein bisschen so, als ginge er eine Akte durch,  um sich selbst ein Bild von den Ereignissen zu machen. In jedem Fall ein Buch, auf das ich sehr neugierig bin!
Liebe Grüße
Amelie

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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Amelie » Mi 19. Jun 2019, 11:17  

Liebe Silke,
Dein Plot liest sich flüssig und verheißt jetzt schon sehr spannend zu werden. Mir gefällt sehr gut, dass Du ein aktuelles Thema aufgreifst, aber nicht in die übliche Schwarz-Weiß-Malerei (die Chemiekonzerne die Bösen, die Ökos die Guten) verfällst. Ich denke, dass man Informationen in Form von Zeitungsartikeln etc. auch lose in die Handlung einstreuen könnte. Denkbar wäre auch, dass man die gesamte Handlung, oder Teile davon als eine Mappe konzipiert, in der die persönlichen Aufzeichnungen der Protagonistin und deren gesammeltes Material zum Thema enthalten sind. Dann ist es für den Leser ein bisschen so, als ginge er eine Akte durch,  um sich selbst ein Bild von den Ereignissen zu machen. In jedem Fall ein Buch, auf das ich sehr neugierig bin!
Liebe Grüße
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Silva » Mi 19. Jun 2019, 20:20  

Hallo Amelie und Anne!


Danke! Das sind wirklich gute Ideen. Gerade die Idee mit den Zeitungsartikeln gefällt mir.


Silke
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Trigger » Mi 19. Jun 2019, 20:29  

Hallo Silke,
da ist jetzt natürlich schon viel gesagt. Ich habe mir auch nicht alles durchgelesen und gebe einfach mal meine Eindrücke wieder. Also nicht wundern, wenn sich etwas wiederholt.

Das Thema zu deinem Roman gefällt mir sehr gut. Es ist aktuell und hat Thriller-Potential. Was mir auch zusagt, ist, dass du die Frage der Schuldigkeit bei allen Antagonisten suchst. Letztendlich ja auch findest. 

Das Agrokorn auch etwas zu verheimlichen hat, kommt mir etwas zu früh. Du schreibst ja, dass Anna treu zu ihrer Firma steht. Der Betrug, die Ernüchterung wofür sie sich eingesetzt hat, sollte meines Erachtens erst später kommen. Ist aber nur meine Meinung und sicher auch nicht leicht umzusetzen.
Anna und Jan. Hm ein bisschen viel Zufall, dass ausgerechnet ein Polizist, der in dem Agrokornfall ermittelt, Anna auf einer Party kennenlernt. Lass es doch zwischen den Beiden anfangs krachen und sie im Laufe des Romans zusammenkommen. Ist aber auch nur so eine Idee.

Ich bin gespannt, wie du deine Protagonistin charakterlich darstellst. 

LG Trigger
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Ruffy » Do 20. Jun 2019, 23:53  

Der Plot gefällt mir wirklich gut. Mir ist nur noch nicht ganz klar geworden, wie die Beziehung zwischen Anna und Jan verläuft.
Unterstützt sie Jan bei der Recherchearbeit oder stellt er sich dagegen, weil das seine polizeiliche Ermittlungsarbeit ist, mit der sie nichts zu tun haben soll?

Interessant fände ich es auch, wenn Anna nicht nur die Unschuld ihrer Firma beweisen will, sondern der Tod des Kindes sie auch persönlich berührt. Vielleicht hatte sie mal einen ähnlichen Todesfall in der Verwandtschaft, oder sie gibt sich für den Tod eines Kindes in der Vergangenheit selbst die Schuld. 

Beste Grüße

Raphael aka Ruffy
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Jet Rink » Fr 21. Jun 2019, 16:12  

Hallo,


ein wirklich großes Thema anhand von Einzelschicksalen der Betroffenen angegangen! Finde  ich sehr gut. Gefällt mir sehr - erinnert mich an einen Roman von John Le Carré: Der ewige Gärtner - das Ausgeliefert sein des Individuums gegen die mächtigen Konzerne. Eine echte Herausforderung, die mich aber bereits gepackt hat. Ich möchte mehr wissen! Ausserdem eröffnen sich sofort unglaublich viele Möglichkeiten - bin gespannt wie du es weiter entwickeln wirst.


VLG
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Re: Dunkles Korn -1. Schreibaufgabe

Beitragvon Elke » So 23. Jun 2019, 10:34  


Hallo Silke,
 
dein Thema ist dank Bayer und der Monsanto-Diskussion, aber vllt auch aufgrund des Bienensterbens und der Freitags-Protestbewegungen, brandaktuell. Doch in seinem Herzen ist es ein Krimi. Bei einem Krimi hilft es, rekursiv zu plotten. Demnach sollte klar sein, wer „es“ war, warum und wie der Täter gestellt wird. Dann könnte man sich Gedanken um die Ermittlerfigur machen, die bei dir Anna ist.
 
Hat nun jedes Rädchen im Getriebe ein bisschen Mitschuld am Ganzen?
Die homöopathische Mutter, die ihr Kind versucht zu heilen, ebenso wie der Konzern, in dem die Führungsriege nichts wusste von den gefährlichen Reimporten? Womöglich hat Anna selbst auch etwas unterschrieben, was sie zuvor nicht sorgfältig genug studiert hat? Ich denke, das wäre noch einmal ein spannender Aspekt: alle suchen nach DEM Täter, aber im Grunde hat jedeR sein Scherflein zum Sterben des Kindes beigetragen. Vllt. ist das ja auch deine Intention.
 
Die Anna-Figur kommt mir ein bisschen schwach auf der Brust vor. Sie arbeitet mit Leib und Seele in ihrem Job, sie steht zu Beginn hinter ihrem Unternehmen, aber sie vertuscht bei ihrer neuen Liebe den Arbeitgeber? Ich denke, wenn ich mich stark für meinen Job engagiere, kann ich den privat nicht wirklich ausklammern. Möglich wäre vllt, dass sie Jan beschummelt und ihn anflunkert, was ihren Arbeitgeber betrifft.
 
Außerdem, denke ich, wäre es sinnvoll, den Plot mit einer Nebenhandlung aufzupolstern. Vllt. stirbt der homöopathisch versorgte Junge nicht gleich zu Beginn, sondern man bekommt hautnah mit, wie er langsam „eingeht“, falls du weißt, wie ich es meine. Das wäre spannender als wenn er tot wäre und ggf. kann ja ein anderes Kind zu Beginn gestorben sein, dann weiß man, was den „homöopathischen“ Jungen erwartet. Möglich wäre auch, dass man das Kind verzweifelt sucht, weil man weiß, dass es bei der Vergiftung dabei gewesen sein muss, aber nun wie vom Erdboden verschluckt ist.
 
Ultimaten und ein Kämpfen auf Leben und Tod sind immer auch der Spannung zuträglich. Man kann vllt noch darüber nachdenken, dass der Tod erst einmal einem anderen Grund in die Schuhe geschoben wird, vllt sind die Kinder in einem Kindergarten, in dem geistig Behinderte versuchsweise in einem Pilotprojekt integriert sind und man schiebt es „denen“ vorerst in die Schuhe.
 
Das sind so meine flotten Gedanken.
Mit der Ich-Perspektive klebt man arg an der nur einen Erzählerin, was letztendlich anstrengend werden kann, da ja nichts hinter ihrem Rücken passieren kann. Die personale Perspektive ist da flexibler. Man kann ja immer auch in die personale Figur gehen und ihre Gedanken zeigen, die dann im „Ich“ verfasst sind.
Das nur am Rande.
 
Ja, ein bisschen musst du aufpassen, nicht zu sehr Richtung Schwarz-Weiß zu gehen, vllt kann man das Öko-Unternehmen am Ende freisprechen, denke ich gerade, vllt ist der Rädelsführer das Konkurrenzunternehmen, das den Kontrahenten wegknipsen wollte.
 
Soweit meine Gedanken.
Im Folgenden kümmern wir uns um die Figur, die muss ja auch „sitzen“.
Aber bis hierher ist dein Plot schon sehr gut. :top:
 
Herzliche Grüße,
schickt dir Elke
 
 
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